Lichtblicke

Lyrik der Moderne

Alles ist eins

Alles ist eins, sinniert der Seher und lehnt sich zurück.
»Alles ist eins«, doziert er, das All im Blick.
»Alpha und Omega vereinen für immer,
alles dazwischen ist nur Zeitengeflimmer.

Wo ist der Anfang, wo liegt das Ende?
Alles ist pulsierend in der Zeiten Wende.
Die Zeit ist das Bindeglied zwischen den Polen,
alles ist eins, nichts wird sie holen.

Der Mensch steht inmitten der Zeit,
ständig muss hierfür er sein bereit.
Er unterliegt der Zeit Gesetzen,
ist eins damit, kann diese nicht verletzen.

Eins ist alles auf dieser Welt,
alles, was die Natur am Leben hält.
Alle Sachen und Wesen sind miteinander verwebt,
alles nur gemeinsam die Existenz erlebt.

Alles im Kosmos ist in sich vernetzt,
alles ist eins, ob belebt oder unbesetzt.
Des Schöpfers Allmacht alles umfasst,
sie niemals einzelne Dinge verpasst.«

Es erhebt sich der Seher, und weiter er kündet:
»Die göttliche Omnipotenz alles verbindet.
Der Dualismus zeugt stets neu das Leben,
nur dadurch ist eine Lösung gegeben.

Eins ist seit dem Ursprung die gesamte Schöpfung,
Details sind gebunden an die göttliche Fügung.
Auf Erden liegt nur die Vergänglichkeit,
sie zeitlos zerfällt in der Ewigkeit.«

Der erhitzte Seher sich wiederum setzt,
er seine Stirn mit einem feuchten Tuch benetzt.
Aufblickend wie aus einem hypnotischen Traum,
erkennt er die Menschen im vollbesetzten Raum.

Er schaut in die Runde und resümiert:
»Meine Erkenntnis wird durch diese Botschaft gekürt:
Alles ist eins, geregelt nach Gottes Willen,
ihr sollt ihn gemäß den Geboten erfüllen!«

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